Trichomonas vaginalis Infektion – ein neues diagnostisches Verfahren
Trichomonas vaginalis ist ein parasitisch lebendes, anaerobes Protozoon, das zur Familie der Trichomonaden gehört. Trichomonaden sind die Erreger von Erkrankungen der Vagina, der Urethra und der Prostata, die man unter dem Begriff Trichomoniasis zusammenfasst. Infektionen erfolgen nur durch direkten Kontakt.
Übertragungsweg
Trichomonas vaginalis wird hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen, weshalb die Trichomoniasis zu den STD (Sexually Transiten Dissenses) gerechnet wird. Beim Mann verläuft die Erkrankung meist ohne Symptome, es kann jedoch zu einer Urethritis kommen. Bei der Frau äußern sich die Symptome in einer Entzündung, der Trichomonadenkolpitis. Auch hier kann ein Befall der Harnröhre erfolgen.
Symptome
übel-riechender, schaumiger, grünlich-grauer vaginaler Ausfluss
Dysurie
Dyspareunie
Jucken und Brennen
Diagnose
Der Nachweis erfolgt am Besten im Vaginalsekret, in der Prostataflüssigkeit oder im Urinsediment des Morgenurins.
Die Diagnostik erfolgt derzeit ausschließlich über die Mikroskopie, was eine absolut frische Probe zur Untersuchung voraussetzt. Der Erreger stirbt innerhalb kürzester Zeit nach der Probeentnahme ab und ist dann nicht mehr mikroskopisch nachweisbar. Der kulturelle Nachweis von Trichomonaden ist schwierig und dauert sehr lang.
Daher werden wir unsere Diagnostik verbessern und das Anzuchtmedium durch einen neuen Schnelltestersetzen. Dieser kann mit Probematerial durchgeführt werden, welches 24 Stunden bei Raumtemperatur oder 36 Stunden bei 4 Grad Celsius gelagert wurde. Als Untersuchungsmaterial benötigen wir einen trockenen Tupfer im Transportröhrchen ohne Medium.
Im Vergleich zur Mikroskopie mit einer Sensitivität von 30 – 70 % (je nach Untersucher) wird beim Aneignetest eine Sensitivität von 83 % bei einer Spezifität von über 90 % erreicht.
Therapie
Die Therapie erfolgt antibiotisch mit Metronidazol. Es wird entweder oral oder in Form von Vaginalsuppositorien verabreicht. Wichtig ist die Behandlung beider Geschlechtspartner, da es sonst durch einen Ping-Pong-Effekt zu Rebinfektionen kommen kann.
Abrechnung
EBM: GOP 32680 – 9,00 EUR
GOÄ: GOP 4759 – 14,57 EUR
Verfasser: Dr. med. Stefan Schmitt
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