Zosterimpfstoff am 21.3.2018 zugelassen

Als Impfstoff zur Prävention von Herpes Zoster (HZ) und postzosterischer Neuralgie (PZN) bei Erwachsenen im Alter von 50 Jahren und älter wurde Shingrix® (der Fa. gsk) in der EU am 21.3.2018 erstmals zugelassen. Bei Shingrix® handelt es sich um einen rekombinanten adjuvantierten VZV-gE-Subunit-Impfstoff. Im Vergleich zu dem VZV-Lebendimpfstoff Zostavax® (MSD), erstmals zugelassen am 19.5.2006, handelt es sich um einen Nicht-Lebendimpfstoff.

Die Immunreaktion wird in diesem Fall durch ein rekombinantes Oberflächenantigen (dem Glykoprotein E) hervorgerufen. Zudem ist das Adjuvans AS01B enthalten, das die Immunwirkung verstärkt. Dieses besteht aus Monophosphoryl-lipid A (MPL) aus Salmonella minnesota und QS-21 aus Quillaja saponaria Molina, einem oberflächenaktiven Stoff, der die CD4 T-Zell- und die humorale Immunantwort auf die Impfung außerdem verstärkt.

Eine Impfung mit Shingrix® geht allerdings mit einer relativ hohen Rate von Nebenwirkungen einher: Lokale Reaktionen traten bei fast 80 Prozent der Geimpften auf (versus 29,5 Prozent in der Placebogruppe). 66,1 Prozent der Geimpften berichteten über systemische Nebenwirkungen wie Myalgien, Müdigkeit, Fieber oder Kopfschmerzen.

Das Grundimmunisierungsschema besteht aus zwei Dosen mit jeweils 0,5 ml. Nach der ersten Dosis folgt eine zweite Dosis 2 Monate später. Falls es erforderlich ist, das Impfschema flexibel zu handhaben, kann die zweite Dosis im Abstand von 2 bis 6 Monaten nach der ersten Dosis verabreicht werden.
Für die Notwendigkeit von Auffrischimpfungen liegen aktuell keine Daten vor.

Shingrix ist nicht indiziert zur Vorbeugung einer primären Varizelleninfektion (Windpocken). Zu Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen liegen aktuell keine Daten vor. Aus Vorsichtsgründen sollte während der Schwangerschaft eine Anwendung vermieden werden, ob Shingrix in die Muttermilch übergeht ist nicht bekannt.

Ausführliche Informationen entnehmen Sie der Fachinformation.

 


Quellen:

1. Zum Fachinformationsverzeichnis Deutschland – Shingrix
2. Assessment report der EMA
3. Externer Link zur EMA (European Medicines Agency)