Heparin-induzierte Thrombozytopenie
HIT-Score berechnen
Das hier abgebildete Scoring-System basiert auf den vier wichtigsten klinischen Kriterien der heparininduzierten Thrombozytopenie.
Beurteilen Sie:
– die Schwere der Thrombozytopenie,
– den zeitlichen Verlauf des Eintretens bis zum Thrombozytennadir,
– das Vorliegen von Thrombosen,
– vorhandene Komplikationen sowie
– andere mögliche Gründe für die Thrombozytopenie.
Die Ermittlung des Scores erfolgt durch Addition der vergebenen Punkte. Die Interpretation erfolgt anhand genannter Quelle.
Beachten Sie auch die möglichen Differenzialdiagnosen: EDTA-induzierte Pseudothrombozytopenie (Kontrolle mittels Citrat- oder Thromboexact-Monovetten), post-transfusionelle Purpura, hämatologische Grunderkrankungen z. B. mit verminderter Thrombozytenausreifung, Morbus Werlhof, Thrombotisch-Thrombozytopenische Purpura, Medikamenteneinfluss (außer Heparin), Verbrauchskoagulopathie (z.B. bei Sepsis) u. a.
Jedes einzelne Kriterium wird mit 0 bis 2 Punkten bewertet, wobei 2 Punkte deutlich mit einer HIT vereinbar sind. Der 4T-Score stellt stets eine Momentaufnahme dar und kann sich im klinischen Verlauf abhängig vom klinischen Erscheinungsbild des Patienten ändern. Ebenso können weitere klinische Aspekte hinzukommen oder eine HIT sogar maskieren.
Die häufigste auffällige klinische Manifestation einer HIT stellt der Thrombozytenabfall um mehr als 50% vom Ausgangswert dar ohne dass die Thrombozytenzahl unter 20.000/µl abfällt. Im Zusammenhang mit einer Heparintherapie muss bei einem Thrombozytenabfall stets auch immer an eine HIT gedacht werden.
Quelle: A. Link, J. Pöss, M. Böhm. Diagnose und Therapie der heparininduzierten Thrombozytopenie. Dtsch Med Wochenschr 2011: 136: 953-962.