Pricktest und/oder spez. IgE-Bestimmung in der Allergiediagnostik ?

Die Durchführung von Blutuntersuchungen bietet sich besonders an, wenn unklare Testergebnisse vorliegen, beispielsweise bei widersprüchlichen Ergebnisse zwischen Pricktest und Anamnese oder wenn eine Beeinflussung durch Arzneimittel (z.B. antiallergische) vorliegt. Auch wenn die Durchführung eines Hauttests durch Hauterkrankungen wie Ekzeme oder chronische Urtikaria nicht möglich ist, ist ein serologischer Test indiziert.

Sowohl bei der Interpretation von Hauttestbefunden als auch bei Labortestbefunden ist die Abgrenzung krankheitsrelevanter von klinisch nicht bedeutsamen Befunden wichtig. Nur wenn der positive Test mit den klinischen Beschwerden übereinstimmt, liegt eine Allergie vor.

Nach Leitlinie sind die Bestimmung von spezifischem IgE im Serum und die Hauttestung in der Allergiediagnostik grundsätzlich als gleichwertig zu betrachten. Die wichtigsten Vor- und Nachteile der beiden Tests finden Sie hier zusammengestellt.

Prick-Test

VorteileNachteile
Schnelles ErgebnisDurchführung zeitaufwändig
Sichtbare ReaktionBeeinflussung durch Medikamente wie z.B. Antihistaminika
Keine Belastung der LaborkostenBei Hautkrankheiten im Testfeld nicht durchführbar
Auswahl der Testsubstanzen immer geringer
Risiko systemischer Reaktionen (selten)
Schwierig bei Säuglingen/Kleinkindern

Spez. IgE-Bestimmung

VorteileNachteile
wenig invasiv (nur Blutabnahme)Ergebnis nicht am selben Tag verfügbar
Viele Allergene zur Testung zur VerfügungResultate sind herstellerabhängig
unabhängig von Medikation durchführbarFließt in die Laborkosten zur Berechnung des Wirtschaftlichkeitsbonus ein
Standardisiertes Verfahren
Auch bei Hautveränderungen durchführbar
Kein Risiko systemischer Reaktionen
Kennziffer 32009 bei Kindern < 6 Jahre verwendbar